Folge 29: Der blaue Koffer der Familie Samosch. David Dambitsch erinnert an die Geschichte einer jüdischen Buchhändlerfamilie aus Breslau

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Folge 29: Der blaue Koffer der Familie Samosch. David Dambitsch erinnert an die Geschichte einer jüdischen Buchhändlerfamilie aus Breslau
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Seit vier Jahrzehnten dokumentiert der Hörfunkjournalist und Sachbuchautor David Dambitsch Lebenswege und Lebensleistungen von Menschen, die im 20. Jahrhundert durch den Vernichtungswillen der Nationalsozialisten und ein kulturell tief verwurzeltes Ressentiment gegen Juden aus ihren vertrauten Lebenszusammenhängen gerissen, vertrieben und umgebracht wurden. Er tut dies engagiert und mit großer Einfühlsamkeit. David Dambitsch will verstehen, aufklären, bezeugen und bewahren. Seine jüngste dokumentarische Erzählung, die das Schicksal der in Breslau beheimateten, mit ihm verwandten jüdischen Buchhändlerfamilie Samosch nachzeichnet, lässt ahnen, wie viel Beharrungs- und Durchsetzungsvermögen der heute 65 Jahre alte Autor besitzt, denn trotz fehlender Kooperationsbereitschaft seitens amtlicher Stellen erwirkte er Zugang zu Informationen, die langlebige Lügen und verdeckte Wahrheiten enthüllen. Und dennoch – auch das ist Ausdruck seiner Redlichkeit – räumt er im Vorwort seines Buches ein, dass trotz jahrzehntelanger Recherchen manches offenblieb: „Es waren wirre Zeiten“.

David Dambitschs Vater war es gelungen, während des Zweiten Weltkriegs in Berlin unterzutauchen. Wil Dambitsch, der bei Kriegsende 19 Jahre war, erzählte dem Sohn „von auf der Flucht erschossenen Freunden, von Hunger, Angst und Versteck. Vieles wurde nur angedeutet, rutschte ihm eher heraus, als dass er es wirklich beschrieb“. Als Jugendlicher beschloss der Nachgeborene, Lücken zu füllen und die persönliche Geschichte – wie der niederländische Rabbiner Edward van Voolen im Vorwort zu Der blaue Koffer der Familie Samosch festhält – als Teil eines größeren Ganzen zu begreifen und zu erzählen.

Die Geschichte seiner in vielen Ländern verstreut lebenden Familie sowie frühe Begegnungen mit Angehörigen jener Offiziere, die Hitler am 20. Juli zu töten versuchten, die Freundschaft mit dem evangelischen Theologen und NS-Gegner Helmut Gollwitzer und der deutsch-israelischen Schriftstellerin Inge Deutschkron prägten David Dambitschs Weg. Interviews mit international renommierten Historikern vertieften das Wissen um „verschüttetes Erbe“ und fortwirkende Geschichtsklitterungen. Anhand von persönlichen Erinnerungen, Briefen, Fotografien, Zeitungsartikeln, Archivalien und geschichtlich-literarischen Zeugnissen (etwa von Hans Sahl, Alfred Kerr, Norbert Elias oder Fritz Stern) rekonstruiert und reflektiert David Dambitsch in Der blaue Koffer der Familie Samosch auf eindrucksvolle Weise die Geschichte von fünf Cousins aus zwei jüdischen Familien. Sie waren um ihre Existenzgrundlagen, teilweise ihr Leben beraubte „moderne Europäer“, die – mit den Worten Edward van Voolens – „vergeblich darauf gehofft hatten, dass das Versprechen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit auch für sie gelten würde“.

 

Bücher von David Dambitsch:

  • Der blaue Koffer der Familie Samosch. Briefe und Erinnerungen. 208 S., Hardcover mit Schutzumschlag, s/w Abbildungen, Marix Verlag, Wiesbaden, 2023
  • Im Schatten der Shoah : Gespräche mit Überlebenden und deren Nachkommen, PHILO Verlag, Berlin/Wien 2002

Hörbuch-CDs:

  • Kraft ist das, was ich brauche…”. Käthe Kollwitz und ihre Familie. Käthe Kollwitz-Museum und Deutschlandfunk Kultur, Berlin, 2020
  • Auf den Einzelnen kommt es an. Michael Blumenthal und sein Lebenswerk. Membran Music Ltd. und Deutschlandfunk, Hamburg, 2011  
  • Innen und Aussen: Der Historiker Saul Friedländer, Membran Music Ltd. und Deutschlandfunk, Hamburg, 2010
  • Weil ich überall auf der Welt zuhause bin. Das Leben des Berliner Philharmonikers Hellmut Stern. Mit Erinnerungen von Daniel Barenboim. AirPlay-Audio und Deutschlandfunk, München, 2007
  • „Eine Dame von Welt“. Die politische Journalistin Margret Boveri (1900-1975). Mit Erinnerungen von Richard Freiherr von Weizsäcker, Egon Bahr, Hans Magnus Enzensberger, Joachim C. Fest, Uwe Johnson und Nicolas Becker. AirPlay-Audio und Deutschlandradio Berlin, München, 2005     
  • Stimmen der Geretteten. Berichte von Überlebenden der Shoah. radio bremen, Deutschlandradio Berlin, NDR, Der Audio Verlag, Bremen, 2002

Folge 28: Weder Gott noch Meister! Aber Liebe für Isabelle Eberhardt. Ein Gespräch mit Leïla Sebbar

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Folge 28: Weder Gott noch Meister! Aber Liebe für Isabelle Eberhardt. Ein Gespräch mit Leïla Sebbar
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Vor gut 40 Jahren betrat Leïla Sebbar mit Fatima ou Les Algériennes au square die literarische Bühne, bald gefolgt von Shéradzade, 17 ans, brune, frisée, des yeux verts, dem ersten Band der Shéradzade-Trilogie. Seit ihren Anfängen als Schriftstellerin hat Leïla Sebbar alle literarischen Formen erkundet und ein umfangreiches und beeindruckendes Werk geschaffen. Als Tochter einer französischen Mutter und eines algerischen Vaters erforscht sie Themen, die sich ihr geradezu aufgedrängt haben: Migration und Exil, die algerische Kolonialgeschichte, die Zerrissenheit zwischen zwei Ländern und zwei Kulturen, die Suche nach ihrer eigenen Stimme und die Verweigerung der Weitergabe der arabischen Sprache durch ihren Vater.

Anlässlich des 60. Jahrestags der Abkommen von Evian hatte das Netzwerk der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren 2022 Veranstaltungen zum Thema „60 Jahre nach dem Algerienkrieg: Erinnern, Bewältigen, Versöhnen“ geplant. Ein Gespräch mit Leïla Sebbar konnte erst im Oktober 2023 an der Freien Universität Berlin stattfinden. Eingeladen wurde die Schriftstellerin von Ulrike Schneider, Professorin am Institut für Romanische Philologie, und Marie Jacquier. Grundlage für die rencontre littéraire waren Sebbars autobiographische Bücher Lettre à mon père, Je ne parle pas la langue de mon père und L’arabe comme un chant secret.

Diese Podcastfolge ist der leicht gekürzte Mitschnitt des von mir moderierten Gesprächs.

 

Bücher von Leïla Sebbar auf Deutsch:

  • Das verbotene Kleid. Aus dem Französischen von Sigrid Köppen, Altberliner Verlag, 1996
  • Gewalt an kleinen Mädchen. Aus dem Französischen von Helga Koletzky, Feministischer Verlag, Naumburg 1980

 

Folge 27: „Der Blick aus der Ferne schärft die Wahrnehmung“ – ein Gespräch mit der Übersetzerin und Erzählerin Nicola Denis

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Folge 27: "Der Blick aus der Ferne schärft die Wahrnehmung" - ein Gespräch mit der Übersetzerin und Erzählerin Nicola Denis
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Die Bücher von Eric Vuillard und Sylvain Tesson habe ich erst vor drei, vier Jahren entdeckt. Mal lese ich sie auf Deutsch, mal auf Französisch. Vuillard entfaltet Beobachtungen über mehrere Seiten hinweg; er seziert soziale Gesten und politische Vorgänge, er enthüllt, er urteilt. Tesson besticht durch die Präzision, mit der er seine Wege durch Hochgebirge, Gebüsch und Steppe, bei extremer Kälte oder Hitze, beschreibt und mit seiner/ unserer Gegenwart verbindet. Beide Autoren sind hervorragende Stilisten. Nicola Denis überträgt ihre komplexen Werke ins Deutsche – und ich kann die Geschmeidigkeit ihrer Übertragungungen nur bewundern. Sie hat Romane von Olivier Guez und Philippe Lançon übersetzt, von Abigail Assor und Adèle Rosenfeld, Klassiker von Honoré de Balzac, Essays und Texte zur Kunst. Für ihre sprachschöpferische Leistung ist Nicola Denis 2021 mit dem Prix Lémanique de la traduction und jüngst mit dem renommierten Eugen-Helmé-Preis ausgezeichnet worden.

Seit bald 30 Jahren lebt Nicola Denis mit ihrer Familie im Westen Frankreichs. Und dort entstand ihr erster, 2022 veröffentlichter Roman Die Tanten. Marianne, Hanne, Irene und Hilde heißen die vier Stuttgarter Tanten der Ich-Erzählerin Nicola Denis. Sie waren gebildet und finanziell unabhängig, sie heirateten nicht und bekamen keine Kinder. Mit feinem Humor und kritischer Distanz zeichnet Nicola Denis das äußerst lebendige Bild von vier Frauen, die im familiären Gefüge und im schwesterlichen Bund feste Rollen einnahmen, sich mit den Zeitläuften entwickelten, vom Wandel profitierten und sich gelegentlich gegen ihn sträubten.

Während eines Berlin-Besuchs habe ich Nicola Denis eingeladen, mir zu erzählen, wie sie das romaneske Familien-und Zeitpanorama angelegt hat und wie sie ihren Beruf als literarische Übersetzerin begreift.

 

Nicola Denis: Die Tanten, 224 Seiten, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2022

Nächste Termin für Lesung und Gespräch: 23. September, 15:00, in Tübingen

  1. November, 19:30, in Bad Mergentheim

 

Folge 26: Die Postkarte – ein wahrer Roman von Anne Berest

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Folge 26: Die Postkarte – ein wahrer Roman von Anne Berest
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Anne Berest ist im Theater, im Film und in der Literatur zuhause. Sie gründete eine Theaterzeitschrift, sie bekam Filmrollen, schrieb am Drehbuch für die erfolgreiche Fernseh-Serie „Mytho“ mit und arbeitete mit ihrer Schwester, der Schriftstellerin Claire Berest, die Geschichte ihrer Urgroßmutter Gabriële Buffet Picabia auf. Gabriële Buffet war Komponistin und Kunstkritikerin, die Ehefrau des Malers Francis Picabia, die Geliebte von Marcel Duchamps, eine enge Freundin von Igor Strawinsky und vielen anderen Künstlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.1942 schmuggelte sie Anne Berests Großmutter im Kofferraum eines Autos in die noch unbesetzte Zone und rettete so deren Leben.

Aus einem Packen Neujahrspost zog Anne Berests Mutter am 6. Januar 2003 eine absenderlose Karte. Mit unbeholfener Schrift hatte jemand die Namen Ephraïm Emma Noémie Jacques notiert. Sonst nichts. Es waren die Vornamen ihrer 1942 in Auschwitz ermordeten Großeltern, ihrer Tante und ihres Onkels. Anne Berest stellte ihrer Mutter damals keine Fragen. Die Postkarte verschwand in einer Schublade.

Anne Berests Großmutter Myriam, die ältere Schwester von Noémie und Jacques, hatte als einzige ihrer Familie den Zweiten Weltkrieg überlebt. Als Kind hatte die 1979 geborene Autorin oft den abwesenden Blick der Großmutter aufgefangen. Was es bedeutete, jüdisch zu sein, konnte sie lange Zeit nicht ermessen. Mutter und Großmutter sprachen nie ein Wort über das Leben der aus Russland kommenden, über Lettland und Palästina nach Frankreich eingewanderten Vorfahren. 2018 geschah allerdings etwas, dass das Schweigen über Herkunft und Schicksal der Angehörigen aufbrechen sollte.

In ihrem mit vielen Literaturpreisen ausgezeichneten „wahren Roman“ rekonstruiert und imaginiert Anne Berest das Leben ihrer Vorfahren. Und die ermittelnde Spurensuche wird schließlich identitätsstiftend wirken.

Bücher von Anne Berest (Auswahl) :

Buchtipp:

Folge 25: Felwine Sarr über „Die Orte, an denen meine Träume wohnen“

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Folge 25: Felwine Sarr über „Die Orte, an denen meine Träume wohnen“
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Der senegalesische Wirtschaftswissenschaftler, Theater- und Prosaautor, Musiker und Verleger Felwine Sarr ist eine schillernde Persönlichkeit. Zusammen mit dem kamerunischen Historiker und Politologen Achille Mbembe hat er 2016 in Dakar die „Ateliers de la pensée“ (Denkwerkstätten) ins Leben gerufen, um junge Afrikaner und Afrikanerinnen zu ermutigen, neue Perspektiven für den Kontinent zu entwickeln. Sarrs im selben Jahr erschienener Essai Afrotopia beschreibt alternative ökonomische Modelle und Formen gemeinschaftlichen Lebens. Dieses schmale Buch wie der gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Benedicte Savoy verfasste Bericht zum Bestand von Kunst aus ehemaligen afrikanischen Kolonien in frz. Museen machte Sarr international bekannt. Präsident Emmanuel Macron hatte Savoy und Sarr auch gebeten, einen Plan für die Rückgabe der kolonialen Raubgüter auszuarbeiten. Die Schrift – 2019 unter dem Titel Zurückgeben auf Deutsch veröffentlicht – gab der internationalen Diskussion um die Aufarbeitung kolonialen Erbes immensen Auftrieb, denn schließlich befinden sich 90 Prozent des materiellen Kulturerbes außerhalb des afrikanischen Kontinents.

Seit 2020 lehrt Felwine Sarr Afrikanische Philosophie an der Duke University of North Carolina. Das zivilisatorische Erbe und Potential des afrikanischen Kontinents gründet für ihn auch in einer Art von Sprechen, das Menschen ermöglicht, zu allen und allem in Beziehung zu treten.

Im Mai 2023 erschien zum ersten Mal ein literarischer Text von Sarr auf Deutsch. Sein in Europa und im Senegal spielender Roman „Die Orte, an denen meine Träume wohnen“ handelt von der Grundspannung zwischen Sesshaftigkeit und einem urbanem, internationalen Nomadentum. Er erzählt von der Seelenverwandtschaft zweier Brüder, von einem tragischen Unglück und einer unmöglichen Liebesgeschichte.  Der Roman gleicht einem lebensphilosophisch inspirierten Wachtraum, in dem der ganze Reichtum parallel existierender Geisteswelten aufscheint: Ein intellektueller Mönch und ein Initiierter aus dem senegalesischen Volk der Serer – beides zentrale Figuren des Romans – verstünden sich, wenn sie einander träfen, denn für sie geht es im Leben im Grunde um nichts anderes, als mit dem „All-Lebendigen in Austausch zu treten“.

Das Institut Français und die Stadtbibliothek Stuttgart haben Felwine Sarr am 5. Juni 2023 eingeladen, seinen jüngsten Roman vorzustellen. Diese Podcastfolge ist ein gekürzter Mitschnitt des von mir moderierten und übersetzten Gesprächs mit dem Autor.

Bücher von Felwine Sarr (deutsche Übersetzungen)

  • Afrotopia. Übersetzt von Max Henninger, Matthes & Seitz, Berlin 2019

Folge 24: „Was dich spaltet“ – der Debütroman von Bernadette Conrad

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Folge 24: „Was dich spaltet“ - der Debütroman von Bernadette Conrad
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Bernadette Conrad ist ständig in Bewegung. Heute hier, morgen dort. Viele Jahre war Konstanz ein Fixpunkt im Leben der Publizistin und Literaturkritikerin, heute ist Berlin ihr Zuhause. Sie streift offen durch die Welt, sie recherchiert, folgt ihrer Intuition, beobachtet Menschen und Orte, sie sammelt, filtert und publiziert ihre literarisch und zeitgeschichtlich motivierten Suchbewegungen in Form von Zeitungsreportagen und Büchern.

Eine Auswahl ihrer für die ZEIT geschriebenen Reisereportagen und Porträts sind unter dem Titel „Nomaden im Herzen“ als Buch erschienen. 2011 legte Bernadette Conrad das erste biografische Buch über die von Jonathan Frantzen wiederentdeckte US-amerikanische Schriftstellerin Paula Fox (1923-2017) vor. Nachdenklichkeit und die Gabe, behutsam zwischen den Zeilen lesen zu können, so die Erzählerin Judith Herrmann, zeichne Bernadette Conrads Zugang zu Personen aus – hier für die vom Leben hart geprüfte Paula Fox, die fest daran glaubte, dass „Rettung immer unterwegs“ sei.

In Was dich spaltet beschreibt Bernadette Conrad mit feinem Gespür, wann Eltern aufhören, Eltern zu sein und welchen Anteil sie an der Entfremdung und Entzweiung ihrer Kinder haben. Und damit öffnet sie zugleich den Raum für grundsätzliche Fragen: Gibt es ungeachtet von Verletzungen und Zerwürfnissen eine unstillbare Sehnsucht nach familiärem Zusammenhalt? Welchen Preis zahlt man für familiäre Versöhnung? Ist es klüger, das Weite zu suchen? Kann man unversöhnt ein gutes Leben führen? Auf beeindruckende Weise zeigt Bernadette Conrad in ihrem Debütroman, wie ernüchternd und befreiend die Versuche sind, Verästelungen und Weichenstellungen in einer jeden Biographie offenzulegen.

 

Bücher von Bernadette Conrad:

  • Was dich spaltet. Roman. Transit Verlag, Berlin 2023
  • Groß und stark werden. Kinder unterwegs ins Leben. Gespräche mit Cornelia Funke. Btb, München 2019
  • Die kleinste Familie der Welt. Vom spannenden Leben allein mit Kind. Btb, München 2016
  • Die vielen Leben der Paula Fox. C.H. Beck Verlag, München 2011
  • Nomaden im Herzen. Literarische Reportagen. Libelle Verlag, Lengwil 2006

Folge 23: Ein paar Wahrheiten über den Indochina-Krieg: „Ein ehrenhafter Abgang“ von Éric Vuillard

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Folge 23: Ein paar Wahrheiten über den Indochina-Krieg: „Ein ehrenhafter Abgang“ von Éric Vuillard
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Die Lektüre der Bücher von Éric Vuillard verändert den Blick auf revolutionäre Bewegungen, auf Kriege und Propaganda, auf die so genannte gute Gesellschaft und den politischen Eifer großbürgerlicher Finanzdynastien. Er erzählt von der aufständischen Kraft, die am 14. Juli 1789 zum Sturm auf die Bastille führte; in „Die Tagesordnung“ (Prix Goncourt, 2017) schildert er ein Geheimtreffen Hitlers mit 24 Industriellen, und in „Traurigkeit der Erde“ verfolgt er den Lebensweg Buffalo Bills, der mit seinen Wild West-Shows den Gründungsmythos eines freien Landes feierte und die unterworfenen amerikanischen Ureinwohner perverserweise zu Statisten in diesem Massenspektakel machte. Éric Vuillard besitzt ein untrügliches, feines Gespür für historische Momente. Er seziert sie ironisch, erstaunt, mitfühlend und immer mit Haltung. Denn er nimmt sich klar das Recht, Begebenheiten nicht nur zu hinterfragen, sondern auch subjektiv zu beurteilen.

Seine jüngste Publikation „Ein ehrenhafter Abgang“ handelt von der Kolonisierung Indochinas und einem Krieg, der nicht zu gewinnen war. Vuillard erinnert an Generäle und Politiker, die das französische Volk jahrelang über die Höhe menschlicher Verluste wie die exorbitanten Gewinne der kriegstreibenden Indochina-Bank täuschten – und er beschreibt die Kapitulation der französischen Truppen am 7. Mai 1954 in der Dschungelfestung Dien Bien Phû. Der Vietnamkrieg war einer der längsten des 20. Jahrhunderts.

Das Schlussbild des Buches ist auf den 29. April 1975 datiert.

„Die Ventilatoren bleiben stehen. Die Kühlschränke bleiben stehen. Die Autos gehen kaputt. Es gibt riesige Friedhöfe voller Kühlschränke, große Nekropolen voller Klimageräte und Pyramiden aus Spülmaschinen. Alles ist tot. Also stürzt man sich auf die letzten Schiffe, die letzten Hubschrauber, die letzten amerikanischen Flugzeuge. Die Piloten selektieren die Passagiere mit der Pistole in der Hand. Ein riesiges Gedränge. (…) Tausende von Menschen, die in Schlauchbooten aufgebrochen waren, ertrinken. Furchtbar, diese überfüllten Boote, die Menschentrauben, die auf den Wellen treiben, die Anhäufungen von Körpern, Paketen, Fahrrädern, Geschrei und Entsetzen. All die Strohhüte! Wie traurig ein Volk doch ist. Man teilt es, man schneidet es von sich selbst ab, die Zeit vergeht, und es kann nur Angst davor haben, sich wiederzufinden, erstickt in der unbarmherzigen Reuse anderer Interessen, die ihm aufgenötigt worden sind.  Oh, du, der angeblich so clevere Kissinger, der Talleyrand des Kalten Krieges, wie lächerlich bist du doch mit deinem entspannten Lächeln, deiner allwissenden Miene, deiner berühmten Brille, durch die du auch nichts gesehen hast. Aber machen Sie sich keine Sorgen, die amerikanische Kolonie und die letzen Franzosen sind evakuiert worden (…) Ach, man muss sie gesehen haben, diese letzten Westler, die während des Falls von Saigon mit dem Hubschrauber auf dem schnellsten Weg vom Dach der US-Botschaft evakuiert wurden. Man muss unbedingt sehen, wie die Diplomaten so gut sie können an der Strickleiter hochklettern. Die Krawatten werden vom Wind erhascht. Die Körper klammern sich an die Sprossen, der Schal fliegt weg. Was für eine Endzeitstimmung, was für ein Debakel! In der lächerlichen Hoffnung auf einen ehrenvollen Abgang hatte es dreißig Jahre und Millionen von Toten gebraucht, und dann endet das Ganze so! Dreißig Jahre für einen solchen Abgang. Vielleicht wäre die Schande besser gewesen.“

Bücher von Éric Vuillard (Auswahl).

Folge 22: Debütromane: „Über die See“ von Mariette Navarro und „Dieux les Pères“ von Jean-Paul Dumas-Grillet

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Folge 22: Debütromane: „Über die See“ von Mariette Navarro und „Dieux les Pères“ von Jean-Paul Dumas-Grillet
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2012 überquerte die Theaterautorin und Lyrikerin Mariette Navarro gemeinsam mit anderen Autoren und Autorinnen auf einem Containerschiff den Atlantik. Plötzlich keinen Vogelschrei mehr zu hören, das Zeitgefühl zu verlieren und sich nurmehr am Licht, an Helligkeit und Dunkel zu orientieren, beschreibt sie als eine tiefe Erfahrung. Mariette Navarro kam mit Notizen zurück, aber erst als die Figur einer Kapitänin Gestalt in ihrem Kopf annahm, bekam sie Lust, eine Geschichte zu erfinden.
Eine 20-köpfige männliche Crew bittet die Kapitänin, auf hoher See baden zu dürfen. Zu ihrer eigenen Überraschung willigt sie ein und von dem Augenblick an, verändert sich das Leben aller. Fraglich ist, ob die Schwimmenden sich jemals von dem existenziellen Taumel, der sie in tiefem Wasser ergriff, erholen werden? „Selbst wenn man das Meer seit Jahrhunderten besegelt“, so Mariette Navarro, „bleibt es etwas Unbekanntes. Es löst Träume aus, Fantasien und Ängste.“ Und Wünsche. Glaubwürdigkeit ist kein erzählerisches Gebot in diesem wunderbaren, poetisch hochverdichteten Roman.

Jean-Paul Dumas-Grillet ist Fotograf. Galerien und Museen stellen seine Bilder aus, die französische Nationalbibliothek hat Werke für ihre Sammlung angekauft. Immer wieder war er auch bei Filmdreharbeiten beschäftigt. In seinem Debütroman Dieux les Pères erinnert Dumas-Grillet auf spielerische Weise an Kinoszenen, an reale Schauspieler und Regisseure. Die Hauptfigur ist auf der Theaterbühne und am Filmset gescheitert. Übermäßiges Lampenfieber zerstört seine vielversprechende Schauspielerkarriere und die Ehe. Bob Declerq lebt mit seiner kleinen Tochter in einem Pariser Vorort. Der Vollzeitvater hat kaum Geld, der Alltag ist schwierig, bis beide bei einem guten Freund, der ebenfalls mit seiner Tochter lebt, einziehen. Die Rollen sind klar verteilt: Einer schafft das Geld heran, der andere kümmert sich um den Haushalt. Sie gründen „eine Familie der neuen Art, ohne besondere Erwartungen, ohne Eifersucht, ohne sexuelle Ansprüche“. Könnte das Modell scheitern, wenn sich die Und Väter eines Tages wieder in Frauen verlieben? Jean-Paul Dumas-Grillet ist auf der Seite der pragmatischen und lebensklugen Jugend: Die Mädchen sind bereit, mit zwei Vätern, zwei Müttern und zwei biologischen Mütter zusammen zu leben. Dieux les Pères : ein optimistisches, bildstarkes, sehr zeitgemäßes Romandebüt.

Mariette Navarro: Über die See. Aus dem Französischen von Sophie Beese. Antje Kunstmann Verlag, München 2022

Jean-Paul Dumas-Grillet: Dieux les Pères, librinova, 2022

Coup de cœur:
Christophe Boltanski : Die Leben des Jacob, Aus dem Französischen von Tobias Scheffel, 208 Seiten, Carl Hanser Verlag, München (20.03.2023)

Von einem Flohmarktgänger erwirbt eine Pariser Filmproduzentin ein schweres kunstledernes Album. Hineingeklebt sind 369 Passbilder, die ein junger Mann zwischen 1970 und 1974 in einer Fotokabine von sich aufgenommen hatte. Glattes Gesicht, perfekte Zahnreihen, das breite Lächeln wirkt ein bißchen zu gewollt. Schnell wird die Lust des Unbekannten am Rollenspiel augenfällig. Mal mimt er einen Ganoven, mal einen Liebhaber, Elvis mit Tolle so gut wie den melancholischen Buster Keaton oder einen Agenten mit dunkler Brille und Anzug. Eine spannende Geschichte witternd, vertraut die Produzentin dem Journalisten und Schriftsteller Christophe Boltanski das Album an und beauftragt ihn, etwas über den Fremden herauszufinden und ein Filmexposé zu schreiben. Ungeduldig entzieht sie ihm nach einem Jahr den Auftrag. Der Weg zum Buch ist frei.
Die autobiographischen Romane „Das Versteck“ und „Le guetteur“ bezeugen, wie findig, beharrlich und einfühlsam Christophe Boltanski Spurensuche betreibt. Sein Versuch, „von einem Oberkörper ausgehend, ein ganzes Leben rekonstruieren“, beginnt in einem „zwischen Fahrkartenschalter und Rolltreppen“ platzierten Fotoautomaten. Er inspiziert ihn und tritt in einen inneren Dialog mit dem Unbekannten, der seinen Namen, Jacob B’chiri, auf der Rückseite der Fotos hinterlassen hatte und im Falle seines Todes darum bat, die israelische Botschaft in Paris zu kontaktieren. Was nur will der Fremde durch die methodische, zwanghaft wirkende Anhäufung seiner Abbilder ausdrücken – oder verbergen?
Boltanski notiert: „Seine Manie, seinen Namen und sein Gesicht zu sammeln, erzeugte ein merkwürdiges Gefühl von Abwesenheit“. Und die Adressangaben unter den Passfotos, mit Etiketten der israelischen Fluggesellschaft El Al versehen, erwecken den Eindruck eines wirren Durcheinanders. Der Autor rekonstruiert eine komplizierte Route, die in 24 Etappen von Rom nach Paris, Marseille, Lyon, in die Schweiz und nach Israel führt. Zeitweilig hält er es für möglich, dass B’chiri für den israelischer Geheimdienst arbeitete. Boltanski macht Menschen ausfindig, bei denen Jacob B’chiri kurzzeitig wohnte und will verstehen, warum B’chiri, der 1948 auf der tunesischen Insel Djerba geboren wurde, nach dem plötzlichen Tod des Vaters seine Heimat nie wieder aufsuchen wollte.
Christophe Boltanski hat jahrzehntelang als Reporter im Nahen und Korrespondent in London gearbeitet. Er weiß, dass Leser nicht mit Vermutungen abgespeist werden wollen, sondern Fakten verlangen. Gut dosiert unterfüttert er die Schilderung seiner „Schnitzeljagd“ mit Zeitgeschichte. Er findet Jacobs Kinder in Paris und trifft Mitglieder der Familie B’chiri in Israel. Er entdeckt, dass Jacob als Soldat der Golani-Brigade den Sechs-Tage-Krieg 1967 nur knapp überlebt hatte, dass er danach Kunst in Marseille und Architektur in Paris studierte, aber nie etwas baute, sondern Erfüllung fand im schweren Amt der chevra kadisha, der jüdischen Beerdigungsbruderschaft – bis diese ihn entließ und er sich von allen und allem zurückzuziehen begann.
„Das herrenlose Album“, das Christoph Boltanski vor Jahren in die Hände bekam, war für ihn zunächst nichts anderes als eine Todesanzeige. Mit großer Einfühlsamkeit ist es ihm gelungen, ein ganzes, 66 Jahre währendes Leben mit seinen Abgründen und Leerstellen, Verrücktheiten und Glücksmomenten wiedererstehen zu lassen. An uns ist es, sich vorzustellen, was diese Rekonstruktionsleistung dem Autor bedeutet. Kommt er doch aus einer Familie, die dem Tod, wie er sagt, alles verweigerte. Für seine Angehörigen gab es weder einen Trauerzug noch irgendeine Form von Gedenken. Er, der bei den Großeltern aufwuchs, kennt deren Grabstätte nicht. Auf Jacob B’chiris Grabstein in Be’er Sheva hat er Steine legen können.

Folge 21: In welcher Sprache werde ich meine eigenen Worte singen? Zu Besuch bei Miléna Kartowski-Aïach in Ein Kerem, Jerusalem.

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Folge 21: In welcher Sprache werde ich meine eigenen Worte singen? Zu Besuch bei Miléna Kartowski-Aïach in Ein Kerem, Jerusalem.
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Miléna Kartowski-Aïach hat Theaterregiekurse in Polen und Dänemark besucht, Religionsphilosophie und Anthropologie studiert. Sie spielt Klavier, sie komponiert und arrangiert, sie singt, sie schreibt. In New York traf sie Frauen, die ihr Zugang verschafften zu den Quellen jiddischer Lieder, die von strenggläubigen, chassidischen Jüdinnen gesungen werden. Zurück in Paris gründete sie die Theatercompagnie Les Haïm und ihr eigenes Ensemble, das Hassidish Project. Mit ihm trat sie 2012 als erste Jiddisch singende Künstlerin im Olympia auf, der ältesten noch existierenden Pariser Music Hall.

Im Sommer 2021 hat Miléna Kartowski-Aïach schließlich eine lebensverändernde Weiche gestellt: Sie hat Frankreich verlassen und ist in Israel eingewandert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der latente und offene Antisemitismus in ihrem Geburtsland ist einer, ihr Verlangen nach einem spirituellen Leben ein anderer.

In Israel stehen ihr Tonarchive offen, in denen sie einem anderorts verleugneten oder bereits ausgelöschtem, auf jeden Fall aber verschlossen gehaltenen kulturellen Erbe nachspürt. Ihre Versuche, in Algerien – dem Geburtsland ihres Vaters – Notate von Liedern in der judäo-berberischen Tradition zu finden, scheiterten bisher. Die Suche führte sie auch nach Marokko, wo gegenwärtig noch etwa 2000 Menschen die Berbersprache Tamazigh sprechen. Mit einigen jungen Leuten hat Miléna vor Jahren Musik aufgenommen.

An einem Nachmittag im Januar 2023 habe ich die junge Sängerin, Theaterautorin und Poetin Miléna Kartowski-Aïach in ihrem Zuhause in Ein Kerem besucht. 

Miléna Kartowski-Aïach:

  • Leros. Un exil insulaire chez les damnés. Oratoire. Sicania, 2019
  • La forêt pour horizon, dans Chimères 2020/2 (N° 97), pages 271 à 274

Moshe Sakal:

  • Achoti, roman, nommé pour le Prix Sapir, Édition Zmora Bitan, 2016
  • The Diamond Setter, roman, Édition Keter, 2014; traduit en anglais par Jessica Cohen, Other Press, New York
  • Yolanda, roman, traduit par Valérie Zenatti. Éditions Stock, Paris 2012

Buchtipp:

David Vogel:

  • Eine Wiener Romanze. Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama. Aufbau, Berlin 2013

Folge 20: Verräterkind – Sorj Chalandon beschließt das „große Buch“ des Vaters

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Folge 20: Verräterkind – Sorj Chalandon beschließt das „große Buch“ des Vaters
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Bald drei Jahrzehnte lang hat Sorj Chalandon als Reporter der Tageszeitung „Libération“ Verrat und Lügen aufgedeckt sowie ideologische Kämpfe und Gewaltverbrechen in Kriegsregionen dokumentiert. Seit 2009 ist er Redakteur bei der investigativen und satirischen Wochenzeitung „Le Canard enchaîné“. Verräterkind ist sein zehnter Roman.

Der Roman Die vierte Wand ruft das Massaker wach, das christliche libanesische Milizen am 16. September 1982 im Palästinenserlager Sabra und Chatila verübten. In Rückkehr nach Killybegs verarbeitet Sorj Chalandon die grundstürzende Erfahrung, jahrzehntelang von einem nordirischen Freund manipuliert und benutzt worden zu sein. Der falsche Freund wurde als Informant der britischen Armee und des Geheimdienstes enttarnt und von der IRA hingerichtet. Die „Wunden“, so Chalandon, die der eigene Vater ihm zufügte, hätten so geschmerzt, dass er sie erst im Alter von 63 Jahren schonungslos betrachten konnte: 2015 erschien der tragikomische Roman Profession du père (Mein fremder Vater, dtv 2017). Jean-Pierre Améris hat ihn 2020 mit dem Schauspieler Benoît Poelvoorde in der Rolle des Vaters verfilmt.

Mit Verräterkind hat Sorj Chalandon das Vater-Kapitel nun endgültig abgeschlossen. Der Ich-Erzähler ähnelt dem Autor. Sein Großvater, ein Radikalsozialist, hatte einst ein Urteil gesprochen. Er sagte dem Enkelsohn: „Dein Vater stand im Krieg auf der falschen Seite“ und dass er das Kind eines Dreckskerls sei. Als Erwachsener findet der Sohn heraus, dass sein Vater – im zivilen Leben ein phantasmagorischer Verwandlungskünstler und cholerischer Besserwisser – während des Zweiten Weltkriegs fünf Uniformen getragen hatte: Er hatte mit den Deutschen kollaboriert und sich dem französischen Widerstand angeschlossen.

Sorj Chalandon beobachtete 1987 für die Libération den Prozess, der dem NS-Verbrecher Klaus Barbie in Lyon gemacht wurde. Ein Anklagepunkt war die Deportation der jüdischen Kinder von Izieu. Chalandons Vater saß im Auditorium. Was, fragt sich der Ich-Erzähler des Romans resp. der Autor, verbindet den Vater-Dreckskerl mit dem Gestapochef auf der Anklagebank? Das Buch fördert eine Erkenntnis zu Tage, die schmerzhafter ist als die Summe der Lügen, in die der Vater sich zeitlebens geflüchtet hat. Und es ruft auf ergreifende Weise einen Moment im Leben der 44 ermordeten Kinder wach. Es ehrt ihre Begleiter, es verneigt sich vor den wenigen überlebenden Zeugen im Barbie-Prozess.

Romane von Sorj Chalandon (eine Auswahl):

Die Legende unserer Väter. Aus dem Französischen von Brigitte Große, dtv, München 2012

Rückkehr nach Killybegs. Aus dem Frz. von Brigitte Große, München 2013

Mein fremder Vater. Aus dem Frz. von Brigitte Große, München 2017 

Am Tag davor. Aus dem Frz. von Brigitte Große, München 2019 

Wilde Freude. Aus dem Frz.von Brigitte Große, München 2020

Verräterkind. Aus dem Frz. von Brigitte Große, München 2022

 

Mein besonderer Dank gilt Torsten Föste – der deutschen Stimme von Sorj Chalandon

2019 habe ich für DLF Kultur ein Radiofeature über „Literatur aus den Randgebieten“ geschrieben. Die literarischen Protagonisten sind Sorj Chalandan (Le jour d’avant) und Nicolas Mathieu (Leurs enfants après eux).